Gritzner Ponny aus Köln

Ein neuer Auftrag ereilte mich aus Köln. Da anscheinend niemand aus dem Norden sich mit diesem kultigen Roller beschäftigen möchte, nahm ich mich diesem Projekt an. 

Sah doch gar nicht mal soo schlecht aus, dachte ich mir. Doch der Schein trügt!

Als ich die Teile erhalten habe, stellte ich fest dass es sich um einen Haufen voller Spachtelmasse handelt. 

Was tun? Aufgeben und alles zurück schicken? Oder alles ausrichten und reparieren? Zurück schicken kann doch jeder! Also entschied ich mich fürs richten. Es stellte sich als böser Fehler heraus. Die Bleche entpuppten sich schlimmer als angenommen. Nichts!, absolut nichts, war irgendwie noch gerade bzw ohne Risse.

Sogar die Gabel samt vorderer Schwinge war verbogen. Ich begann also mit dem Ausrichten. Den Teilen musste erstmal die Spannung vom verbiegen genommen werden und eine neue Stabilität musste geschaffen werden. Danach musste ich alles zusammen bauen um zu kontrollieren ob alles wieder zusammen passt. Wie man natürlich weiß, passt nach dem Ausrichten nichts mehr zusammen, also zerlegen, Ausrichten und wieder zusammen bauen. Teile die nicht mehr zu retten und zu bekommen waren mussten neu angefertigt werden. 

Nach 1 1/2 Jahren war es dann soweit. Die Teile konnten zum Lackieren. 

Ein weiteres Jahr verging.

Endlich waren die Teile fertig. Nur nach dem Lackieren passen manche Teile nicht mehr. Also nacharbeiten, alle Gewinde mussten nachgeschnitten werden, die Silentblöcke passten nicht mehr.... Ein Graus das Ganze. Meine Motivation war am Ende!!!!!! Ich hab keine Lust mehr auf so einen Sch... !! Ich war fest davon überzeugt dass ich nie wieder sowas mache!

Dachte ich zumindest. 

Doch aufgeben ist keine Option!

Also weiter machen und weiter ärgern und wieder alles verfluchen! 

Nie wieder mach ich sowas!! 

Dachte ich.

Ein halbes Jahr verging und immer wieder bin ich über die Teile gestolpert. Also doch weiter machen.

Und so entstand dann halt das:

Dem Kunden gefällt es nicht!

Mir schon!